"In China ist die Wohnung das Fundament einer Familie"
Immer mehr Chinesen kaufen Immobilien in Deutschland
Im Rahmen interessanter Interviews gewähren unsere Immobilienmakler einmalige Einblicke in ihren Beruf. Heute treffen wir Zhenran Xu (26): Der gelernte Makler versteht sein Handwerk und weiß, worauf es in der Beziehung zwischen Maklern und ihren Kunden ankommt. Mit uns spricht er über den internationalen Ruf deutscher Immobilien, gewinnbringende Charaktereigenschaften eines Maklers, sowie die Stadt Berlin als derzeit beliebteste Metropole unter chinesischen Kaufinteressenten.
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EverEstate: Wie gestaltet sich dein Werdegang?
Zhenran Xu: Immobilienmakler bin ich geworden, weil meine Eltern vor zwei Jahren in Deutschland investieren wollten und die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes zu schätzen wussten. Ich lernte diesen riesigen Markt kennen und war von den Möglichkeiten fasziniert, als ich meinen Eltern bei der Wohnungssuche half. Daher startete ich direkt nach dem Studium im Kundenmanagement einer Immobilienfirma. Aber das befriedigte mich nicht. Weil ich die Arbeit als Immobilienmakler schon immer vielversprechend fand, wechselte ich kurzerhand meinen Aufgabenbereich.
Was führte dich zu EverEstate?
Zhenran Xu: Als ich mich mit dem deutschen Immobilienmarkt beschäftigte, merkte ich schnell, dass EverEstate ein Immobilienunternehmen ist, welches man nicht ignorieren kann. Werbung und Projekte sind überall zu sehen. Ein so großes Immobilienunternehmen ist natürlich der Traumort aller Immobilienmakler. Zufälligerweise rekrutierte die Firma damals Immobilienmakler für den chinesischen Markt. Deswegen habe ich mich einfach beworben.
Deutsche Wohnungen sind bei Chinesen heiß begehrt. Was genau macht den deutschen Immobilienmarkt aus Sicht eines chinesischen Käufers so attraktiv?
Zhenran Xu: Zum einen stellt der Kauf einer Wohnung in Deutschland einen hohen Anlagewert dar. Die Preise für deutsche Immobilien steigen stetig und als langfristige Investition ist ihr Werterhaltungskoeffizient hoch. Am Beispiel Berlins wird 2022 der jährliche Preis für neuen Wohnraum um 18,5% steigen. Im Vergleich zu chinesischen Immobilien ergibt sich in Deutschland eine höhere Mietrendite. Die deutschen Großstädte sind dicht besiedelt und die Nachfrage nach Mietwohnungen ist hoch. Deutschland hat auch einen niedrigeren Kreditzins im Vergleich zu China. Ausländer können in der Regel 50%- und 70%-Darlehen erhalten. Aktuell liegt der durchschnittliche Jahreszins bei einer Kreditlaufzeit von 15 Jahren bei etwa 2,6%.
Welche Eigenschaften sind für deinen Vermittlungserfolg ausschlaggebend?
Zhenran Xu: Ehrgeiz, Fleiß, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Geduld.
Was motiviert Chinesen eine eigene Wohnung zu kaufen?
Zhenran Xu: In China ist die Wohnung das Fundament einer Familie. Eine Wohnung zu haben bedeutet, dass die Familie Wurzeln hat. Wenn man eine Wohnung lediglich mietet, fühlt man sich dagegen immer unsicher. Dies ist das Erbe und die Fortsetzung einer langjährigen Ideologie des chinesischen Volkes. Wohnungen werden aber auch als Risikoreserve betrachtet. Außerdem hängt der Wohnort davon ab, welche Schule das Kind besucht. Wenn das Kind eine bessere Ausbildung erhalten soll, muss eine Wohnung in der Nähe einer guten Schule gekauft werden. Denn die Zuteilung zur Schule erfolgt über den Wohnort. Daher sind Wohnen und Bildung in China untrennbar miteinander verbunden. Das klingt nicht fair, ist aber leider so.
Warum ist die Bundeshauptstadt ein besonderer Fokus vieler Käufer?
Zhenran Xu: Der erste Punkt ist, dass Berlin die größte Stadt Deutschlands ist und eine ausgesprochen grüne Umgebung besitzt. Der zweite Punkt ist, dass Berlin ein starkes Bevölkerungswachstum aufweist, was wiederum zu Wohnungsknappheit führt. Der dritte Punkt ist, dass die Wohnungspreise in Berlin gestiegen sind und in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter steigen werden.
Der Berliner Immobilienmarkt gilt mithin als heißestes Pflaster der Republik. Welche Standards werden hinsichtlich Quadratmeterzahl, Nachbarschaft und Ausstattung von Käufern vorausgesetzt?
Zhenran Xu: Chinesische Käufer achten auf den Grundriss von Wohnungen. Allgemein lässt sich sagen, dass Chinesen einen relativ quadratischen Wohnungsgrundriss bevorzugen. Aufgrund ihrer Lebensgewohnheiten schätzen sie außerdem Badezimmer und Küchen mit Fenstern. Für die Umgebung einer Immobilie sind Bildungsressourcen und Begrünung von hoher Bedeutung. Wenn es um die Eigennutzung geht, sollte die Umgebung vorzugsweise ein traditionelles Wohngebiet sein, wenn es um Investitionen und Vermietung geht, sind Gewerbeflächen wichtig. Auch die Verkehrsanbindung ist ein wichtiger Indikator.
Welche Berliner Stadtteile sind momentan besonders beliebt, und warum?
Zhenran Xu: Charlottenburg und Wilmersdorf sind besonders beliebt. In diesen beiden Bezirken lebt den jährlichen Daten zufolge die überwiegende Mehrheit der Chinesen. Aus gutem Grund: Beide Bezirke gelten als ruhig und lebenswert, es gibt viele "traditionelle" Wohnviertel. Weiterhin befinden sich zahlreiche Universitäten, sowie internationale Schulen in unmittelbarer Nähe. Viele chinesische Einwanderer, welche es innerhalb des letzten Jahrzehnts nach Berlin zog, ließen sich hier nieder. Beide Stadtteile bieten ihren Bewohnern viele landestypische Restaurants und asiatische Supermärkte. So ist das Leben für Chinesen hier als komfortabel zu bezeichnen.
Welche Projekte sind bei ZEE besonders beliebt bei Chinesen und warum?
Zhenran Xu: Wie oben erwähnt, sind Wilmersdorf und Charlottenburg sehr beliebte Gegenden für Chinesen, daher sind Projekte in diesen beiden Gegenden wie „CityAue“ bei Chinesen im kommen. Natürlich werden Immobilien nicht nur funktional gesehen, sondern stellen auch eine Investition dar. Daher sind „Upside“ und „Pure“ für viele Chinesen, die in Immobilien investieren, auch eine sehr beliebte Wahl im wirtschaftlich wachsenden Ostberlin.
Welche Tipps hast du für angehende Makler?
Zhenran Xu: Als Immobilienverkäufer geht es zunächst darum, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen, was besonders bei der ersten Kommunikation mit Kunden wichtig ist. Der zweite Punkt ist, dass man ausreichend Erfahrung aufbaut, mit einer Vielzahl von Kunden in Kontakt kommt und keine Angst vor dem Scheitern hat. Der dritte Punkt ist, den Investment-Markt zu verfolgen, sei es die echtzeitige Kreditsituation oder die Marktsituation von Immobilienpreisen usw., um Kunden besser beraten zu können.
Zhenran, wir bedanken uns vielmals für das Gespräch!