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EU Circular Economy Action Plan: Klimafreundliche Immobilien als Norm

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Zirkulärer Bau: Smart, ressourcenschonend, sozial

Die zirkuläre Bauwirtschaft dient dem Zweck, Materialien möglichst lange in einem geschlossenen technischen Kreislauf zu halten, und das bei einem geringstmöglichen Qualitätsverlust. Dieser Ansatz spart Kosten, reduziert Abfälle und dient somit langfristig dem Klimaschutz. Zudem ist die Immobilienwirtschaft dadurch unabhängiger von Lieferengpässen, denn die genutzten Materialien müssen nicht erst gewonnen werden und lange Transportwege zurücklegen, sondern befinden sich in unmittelbarer Nähe. Das Kreislaufprinzip sieht vor, Rohstoffe bereits bei ihrer ersten Verwendung so zu planen und einzusetzen, dass sie in gleichbleibender Qualität erhalten und wiederverwendet werden können. Die Kreislaufwirtschaft gilt als wichtiger Ansatz im Hinblick auf klima- und ressourcenschonendes Bauen. Die ganzheitliche Planung des Rohstoffeinsatzes berücksichtigt jedoch nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch die Anforderungen an Wohnqualität und langfristige Nutzbarkeit. Somit erstreckt sich die Bedeutung der Circular Economy auch auf soziale Aspekte.

Nachhaltig bauen: Das Cradle-to-Cradle-Konzept

Das Prinzip des Cradle-to-Cradle dient als Ansatz für eine umfassende Kreislaufwirtschaft. Die Kreislaufwirtschaft ist einfach erklärt. Demnach sind sämtliche verwendeten Ressourcen möglichst effektiv und zyklisch einzusetzen und unbegrenzt wiederverwendbar sein. Dieser Ansatz funktioniert in nahezu jeder Branche. In der Bauwirtschaft bieten kreislauffähige Materialien, die schadstofffrei sind, nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Die Idee hinter diesem Konzept ist recht simpel und beschreibt eine Kreislaufwirtschaft, die den Stoffkreisläufen in der Natur angepasst ist. Somit werden Ressourcen in einem endlosen Kreislauf genutzt. Damit dies effektiv ist und dauerhaft funktioniert, müssen nach dem Kreislaufprinzip errichtete Gebäude fünf Kriterien entsprechen. So müssen Sie ohne Rückstände wieder in ihre Bestandteile zerlegbar sein und dürfen keinerlei Gift- und Schadstoffe enthalten. Zudem muss der Bau möglichst CO2-frei über erneuerbare Energien erfolgen, der natürliche Wasserhaushalt darf nicht gestört sein und die Bauaktivitäten müssen sozialverträglich erfolgen.

Auch hierzulande ist die Kreislaufwirtschaft auf dem Vormarsch, auch wenn sie erst am Anfang steht

Beispiele für die zirkuläre Immobilienwirtschaft

Es gibt bereits einige Beispiele für die Circular Economy, die die Vorteile der Kreislaufwirtschaft im Immobiliensektor zeigen. Die Circular Economy ist in Deutschland immer mehr auf dem Vormarsch, auch wenn sie hier erst am Anfang steht. Zu den renommiertesten Vorhaben hierzulande zählt die geplante Überführung des Flughafens Tegel in eine neue Nutzungsphase. Sämtliche Planungen und Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Nachnutzung vorhandener Ressourcen sicherzustellen. Die Kernthemen des Projekts umfassen den effizienten Energieeinsatz und klimaneutrale Energiesysteme, Recycling, sauberes Wasser, eine umweltschonende Mobilität, die vernetzte Steuerung von Systemen sowie den Einsatz neuer Materialien für das nachhaltige Bauen. Geplant ist unter anderem, eine Hochschule hier einzurichten, die Immobilie als Industriestandort zu nutzen, Wohnviertel zu bauen und eine große Anzahl von Grünflächen anzulegen.

Hürden zur Erreichung der EU-Ziele

Die größte Schwierigkeit bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft auf dem Immobiliensektor stellen aktuell die noch sehr hohen Anforderungen der EU für die Circular Economy dar. Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), bei der 38 Immobilien aus sechs Ländern im Hinblick auf die Erfüllung der Kriterien der EU für eine Circular Economy geprüft wurden, ergab, dass hier noch enormes Potenzial besteht. Keine der teilnehmenden Immobilien, obwohl fast alle nachhaltig entwickelt und zertifiziert waren, erfüllten die von der EU festgelegten Anforderungen, einige schafften sogar weniger als die Hälfte der Kriterien. Als besonders schwierig erweist sich vor allem der Einsatz von Bauteilen im Hinblick auf die Wiederverwendung, denn sämtliche Materialien müssen mindestens zu 15 Prozent wiederverwendbar, zu 15 Prozent recycelbar und zu 20 Prozent nachwachsend, wiederverwendet oder recycelt sein. Solche Materialien sind jedoch momentan nicht in ausreichendem Maße verfügbar. Eine Möglichkeit, diesem Umstand entgegenzusteuern, wäre die Entwicklung eines sogenannten Ressourcenpasses, der detaillierte Informationen und Daten zur Kreislauffähigkeit der Rohstoffe und zur Instandhaltung sowie zu möglichen Rückbaumaßnahmen enthält.

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Häufig gestellte Fragen

Verfasst von:

Stefanie Aust, Gastautorin

Stefanie liebt es, komplexe Themen aus der Immobilienwelt in verständliche und begeisternde Worte zu kleiden. Ob über die richtige Finanzierung, die Wahl des passenden Wohnungstyps oder die erfolgreiche Immobiliensuche: Stefanie informiert Sie gern.

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